Klares Nein zu Flexibilisierung

Betriebsrätekonferenz erteilte einer Arbeitszeitvereinbarung auf Betriebsebene eine Abfuhr.
Amstätten. Bei den Kollektivvertragsverhandlungen der Metallindustrie bleiben beide Verhandlungsseiten weiter auf ihren Positionen festgeschweißt. Obwohl die Industrie kräftig auf den Amboss der Arbeitszeitflexibilisierung hämmert, zeigen die Gewerkschaften keine Verformungserscheinungen: Eine Arbeitszeitvereinbarung auf Betriebsebene sei nicht verhandelbar, wurde am Mittwoch bei einer Betriebsrätekonferenz in Amstetten (NÖ) klargestellt. Außerdem beharren die Arbeitnehmer weiterhin auf einem gemeinsamen Lohnabschluss mit allen Fachverbänden – was wiederum die Arbeitgeber ausschließen. Streikbeschluss haben sich die Betriebsräte vom ÖGB noch keinen geholt.
„Der Schutz und der Standard, den unser Kollektivvertrag bietet, sind nicht verhandelbar“, heißt es im Positionspapier der Betriebsräte. Und sie drohen mit „entschlossener Gegenwehr“. Diese werde kommen, sollte es bei der inzwischen vierten Verhandlungsrunde über den Kollektivvertrag keine Einigung geben. Die Gespräche finden am 18. Oktober statt. Die Forderung nach einem Lohn- und Gehaltszuwachs von fünf Prozent blieb aufrecht. Bleibt auch diese Verhandlungsrunde ergebnislos, gibt es am 22. Oktober die nächste Betriebsrätekonferenz, bei der ein Streik beschlossen werden könnte.
Industrie beharrt auf Forderungen
Unterdessen beharrt der Fachverband der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) trotz Streikdrohungen auf seinen bisherigen Positionen. Obmann Christian Knill stellte nach dem Ende der heutigen Betriebsrätekonferenz klar, dass es bei einem Angebot von einem Gehaltsplus von maximal 2,8 Prozent bleibt und die Industrie weiterhin Arbeitszeitvereinbarungen auf Betriebsebene wünscht. Die Industrie bot zuletzt 2,26 Prozent Lohnerhöhung ohne Änderungen beim Rahmenrecht (in erster Linie bei den Arbeitszeiten) bzw. maximal 2,8 Prozent bei Änderungen bei den Arbeitszeiten.