Hohe Erwartungen an Dieselgipfel
LR Rauch will „wirkliche Lösung und nicht Schmalspurlösung wie in Deutschland.“
Wien. (VN) Verkehrsminister Jörg Leichtfried verhandelt am heutigen Dienstag mit den Vertretern der Autohersteller über Sofortmaßnahmen für Österreich nach dem Dieselgipfel in Deutschland. „Das Ergebnis des deutschen Dieselgipfels war mager. Ich möchte für Österreich mehr herausholen und werde jetzt mit den Autokonzernen über konkrete Maßnahmen für Österreich verhandeln.“
Wie eine Integral-Umfrage im Auftrag des Autofahrerclubs ÖAMTC ergab, verunsichert die Debatte über ein Verbot von Verbrennungsmotoren die österreichischen Autofahrer. Sie würden den Autoherstellern nicht mehr trauen, fürchten Fahrverbote oder einen Wertverlust ihres Fahrzeuges und machen sich Sorgen um die Umwelt. Ein Viertel der Befragten würde sich derzeit aufgrund der Diskussion kein neues Dieselfahrzeug kaufen. Jedenfalls erwartet der ÖAMTC, dass die in Deutschland gemachten Zusagen auch für Österreich gelten. Diese sehen im Wesentlichen ein Software-Update vor. Allerdings sollte man auch über Hardware-Nachrüstung nachdenken, fordert ÖAMTC-Leiter Bernhard Wiesinger. Als konkrete Maßnahme des Dieselgipfels fordert der ÖAMTC eine „Ökoprämie“ für die Verschrottung der ältesten Fahrzeuge.
Aus für Verbrennungsmotor
Auch Vorarlbergs Umweltlandesrat Johannes Rauch erwartet sich vom Dieselgipfel „eine wirkliche Lösung und nicht so eine Schmalspurlösung wie in Deutschland“. Für die betroffenen Autobesitzer müssten echte Entschädigungen erwirkt werden. Letztlich könnten nur der Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs die Lösung sein. „Der Dieselgipfel wäre die Möglichkeit, sich für eine Förderung des öffentlichen Verkehrs auszusprechen, anstatt weiter Zugeständnisse an Autohersteller zu machen. Wären auch die Umweltlandesräte und die Vertreter von NGOs und Verkehrsklubs eingeladen, wäre wenigstens gesichert, dass auch Fürsprecher für dieses Anliegen eintreten würden,“ bedauert Rauch.