Jägerbataillon wird aufgestockt

Vier statt bisher drei Kompanien in Bludesch geplant. Militärmusik wird aufgewertet.
Salzburg, Wien. In der Walgaukaserne wird nicht gekürzt, sondern aufgestockt. Das Jägerbataillon 23 erhält ab 1. Jänner 2017 eine neue Kompanie in Bludesch. Einschnitte bei der Militärmusik werden rückgängig gemacht. Das ist das Ergebnis, das Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Mittwoch den Landeshauptleuten vorstellte. Eine Bund-Länder-Einigung, die alle zufriedenstelle, meint der Vorarlberger Landeschef Markus Wallner (ÖVP). Der Bludescher Bürgermeister Michael Tinkhauser reagierte „mehr als nur erfreut“. Die Entscheidung, das Jägerbataillon 23 in seiner Gemeinde um eine Kompanie zu verstärken, „ist ein klares Bekenntnis zur Walgaukaserne, die damit weiterhin eine zentrale Rolle in der Vorarlberger Sicherheitsarchitektur spielen wird“, sagt er.
Laut Wallner wertet eine weitere Kompanie den militärischen Standort des Landes auf. Die Zahl der Grundwehrdiener werde steigen, die Möglichkeit, in Vorarlberg einzurücken, verbessert und auch der Katastrophenschutz gestärkt. Dass der Tiroler Hubschrauberstützpunkt in Vomp – er ist der einzige im Westen Österreichs – wieder aktiviert werden soll, ist eine weitere Zugabe, die der Verteidigungsminister den Landeshauptleuten nun versprochen hat.
Von 20 auf 47 Musiker
Das ist aber nicht alles. So kann auch die Militärmusik seit Mittwoch wieder Freudentöne blasen. Statt derzeit rund 20 bis 25 Musiker pro Land sollen die Kapellen wieder auf 43 bis 47 wachsen. Zugleich richtet Doskozil eine Expertengruppe ein, die ein inhaltliches Konzept zur Militärmusik erarbeiten soll. Clemens Hellsberg, Ex-Vorstand der Wiener Philharmoniker, wird ihr vorsitzen. „Die Kurskorrektur war dringend notwendig. Der Druck der Länder hat gewirkt“, wird Wallner nicht müde zu betonen. Hätte der Verteidigungsminister den Sparkurs seines Vorgängers beibehalten, so hätte das Bundesheer bald seine Einsatzfähigkeit verloren, ist der Landeshauptmann überzeugt.
1,3 Milliarden Euro
Die detaillierten Pläne möchte Doskozil am 10. Juni präsentieren. Bis 2020 stehen ihm zusätzliche 1,3 Milliarden Euro zur Verfügung. Der Minister konnte so fünf Kasernenschließungen abwenden. Zugleich will er den militärischen Kader, also die Zahl der rasch verfügbaren Soldaten für Assistenz-, Katastrophen- und Auslandseinsätze, von 2500 auf 6000 erhöhen. Die Verwaltung möchte er verschlanken und die Zahl der Beschäftigten bei 21.705 Mitarbeitern einfrieren. Die regionalen Militärkommanden sollen künftig für den Katastrophenschutz, die Ausbildung von Grundwehrdienern und für die Miliz verantwortlich sein. Umgesetzt werden sollen die Reformen mit 1. Jänner 2017.
